LKW-Transporte in Österreich
Die Transportwirtschaft ist stark von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. So profitiert das Transportgewerbe in Österreich, vor allem der Gütertransport auf der Straße, insbesondere von der guten Konjunktur seit dem Jahr 2016. Einen außerordentlichen Anstieg an Transportaufkommen mit dem LKW gibt es in den letzten Jahren in der Bauwirtschaft, vor allem im Bereich des Tiefbaus. So gibt es seit 2016 ein überdurchschnittlich großes Transportvolumen an Steinen und anderen Rohstoffen mineralischer Natur.
Auch der Außenhandel und die Industrieproduktion ließen das LKW-Transportaufkommen in den letzten Jahren in Österreich kräftig steigen. Obwohl auf den Straßen die Menge der beförderten Güter stetig steigt, geht die Transportleistung, das heißt jene Menge, die pro Wegstrecke befördert wird, sukzessive zurück. Insgesamt ist die Transportleistung mit dem LKW auf Österreichs Straßen innerhalb der letzten 10 Jahre um 25 Prozent gesunken.
Trotz dieser Entwicklung ist der erwirtschaftete Umsatz dennoch gestiegen.
Generell ist die Nachfrage nach Gütertransporten vom Wohlstand einer Gesellschaft, der wirtschaftlichen Konjunktur, der Entwicklung der Handelsbewegungen und der Internationalisierung in der Produktion abhängig. Auch der Zustand und die Dichte des Verkehrsnetzes haben einen bedeutenden Einfluss auf die Transportnachfrage und die jeweiligen Transportkosten.
Nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa zeichnete sich der LKW-Transport auf der Straße zum wichtigsten Verkehrsträger ab. In Österreich beträgt derzeit der Anteil der LKW-Transporte an der gesamten Güterverkehrsleistung 66 Prozent, dabei liegt Österreich, das viele Güter auf der Schiene beziehungsweise auf der Donau transportiert, eher im hinteren Drittel. Ein besonders hohes Güterverkehrsaufkommen auf der Straße gibt es vor allem in neuen EU-Mitgliedsstaaten wie Polen, der Slowakei oder Estland. In Irland werden sogar über 95 Prozent der Güter per LKW auf der Straße befördert. Österreich braucht sich also den Schuh nicht anziehen, bei seiner Transportpolitik nicht alle möglichen Verkehrswege zu nutzen.
Wie konkurrenzfähig ein Wirtschaftsstandort ist, hängt in großem Maße auch von der Zuverlässigkeit, den Kosten sowie der Geschwindigkeit für den Transport von Waren innerhalb einer Wertschöpfungskette ab. Österreich kann sich in diesem Sinn durchaus als wettbewerbsfähig bezeichnen und hat in seinen transport- und leistungsbezogenen Aktivitäten in den letzten Jahren sogar noch an Attraktivität gewonnen. Die Weltbank bringt alle zwei Jahre einen Logistics-Performance-Index heraus, wo Österreich im Jahr 2016 im Vergleich zu 160 Ländern den siebten Platz belegt hat. Dieser hervorragende Rang ist vor allem auf das Angebot von internationalen Transportmöglichkeiten, die termingerechte und nachverfolgbare Auftragsabwicklung, die Qualität der Transport- und Logistikdienstleistungen sowie die effiziente Zollabfertigung zurückzuführen.
In diesem Ranking der Weltbank belegt Deutschland seit Jahren den ersten Platz vor Schweden und Luxemburg. Österreich hat im Vergleich zu seinem großen Bruder Deutschland vor allem das Nachsehen durch Defizite in der Flughafenqualität und der IT-Infrastruktur.
Insgesamt kann gesagt werden, dass Österreich als Logistikstandort in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen hat und so seine Vorteile, die es durch die zentrale Lage in der Schnittstelle zu wichtigen europäischen Verkehrsachsen hat, besser zur Geltung bringt.